Jugendstilbad Darmstadt Review

Da die Dina ja ihr Seepferdchen in der letzten Woche machen konnte (bereits nach 3 von 5 Tagen Intensivkurs), musste ich auch mal schauen, wie sie das jetzt kann. Da seit einiger Zeit das Jugendstilbad offen ist, wählten wir es für einen Test drive. Wir wären gerne zu dritt gegangen, aber meine Frau wollte nicht. Schade!

Preis und Zutritt

Wir wählten den 2h SPA Tarif (SPA, nicht spar) und zahlten beide zusammen 13 EUR für den Eintritt. Am Eingang bekommt jeder einen Schlüsselanhänger mit eingestellter ID, womit man dann den gewählten Spind abschliessen und öffnen kann, sowie um Zutritt zu den extra bezahlten Bereichen zu bekommen (z.B. SPA oder Sauna). Dass heisst auch, dass jeder seinen „Schlüssel“ mitnehmen muss, denn die Access Control Gates lassen jeden nur einmal rein, ansonsten gibt es eine Fehlermeldung.

Umkleidekabinen und Duschen

Die Umkleidekabinen im Untergeschoss sind einigermassen sauber (d.h. auch ein wenig Dreck ist da). Dann quält man sich durch endlose und recht enge Gaenge, um zu den Duschen zu kommen, und wieder durch enge Gaenge, um im Erdgeschoss ins Schwimmbad zu kommen. Fächer für das Handtuch vermisst man im Normalen Badebereich, im Spa Bereich sind ein paar wenige (etwa 20) vorhanden. Im Duschbereich gibt es übrigens überhaupt keine Ablagefächer für Handtücher, so dass man diese nur auf den immernassen Boden ablegen kann (oder jemanden zum halten hat).

Allgemeine Lautstärke

Wie es Schwimmbäder so an sich haben, besonders wenn sie gut gefüllt sind, ist ein gewisser störender Geräuschpegel omnipräsent. Ich habe noch kein Schwimmbad gesehen, egal wie teuer der Eintritt, welches angenehm leise ist. Plätscherndes Wasser ist meistens das lauteste. Meistens wird auch nicht auf Lautstärkedämpfung geachtet, hier ebenfalls nicht.

Hauptbereich

Das Bad ist insgesamt ein recht schnucklig kleines, d.h. die Becken sind verglichen mit Miramar oder Taunustherme immer um einige Quadratmeter kleiner.

Das Hauptbecken, also die ehemalige „Herrenhalle“, ist komplett im Jugendstil gehalten, und dementsprechend hübsch. Es ist etwa 25 meter lang und etwa 10 meter breit, an der tiefsten stelle ist es 1,80m tief, an der flachsten etwa 1,35m. Hier im flachen Bereich konnte man gut das Schwimmen üben.

Es gibt auch ein „Babybecken“ mit kleiner Rutsche und eine aus mehreren Löchern speiende gelbe/r Schlange/Wurm. Von einem runden Sitzbecken (für Erwachsene, ich habe es nicht ausprobiert) aus, kann man das treiben im Babybecken gut beobachten, die meisten Eltern blieben jedoch direkt bei ihren Schützlingen.

Direkt neben dem Babybecken gibt es einen Wassereingang ins Aussenbecken, welches angenehm warm ist. Es gibt ein paar Wassermassageliegen. Im hinteren Teil des Beckens verläuft im inneren eine etwa 3 Meter lange Reling zum festhalten.

SPA Bereich

Im SPA Bereich gibt es sehr viele verschiedene Becken. Ein Jod/Selen Becken (etwa 2x4m), ein Solebecken (ebenfalls etwa 2x4m), ein Kneipp Becken zum durchlaufen mit einem eiskalten und einem warmen teil, ein etwas versteckt gelegenes (d.h. ruhig und leer) Becken extra nur mit angenehmen Wassermassageliegen (ca. 10 Plaetze) und ein Kaltwasser-Pott zum abkühlen.

Für mich das allerbeste Becken war aber die Solegrotte. Hier ändert sich die Farbe der Unterwasserbeleuchtung langsam: von Rot zu Lila -> Blau -> Türkis -> Grün -> Gelb -> Rot und wieder von vorne. Absolut angenehm. Hat man den Kopf oberhalb des Wassers, ist selbstredend der Krach der Leute und des Wassers Tonangebend. Durch Auslässe in der Wand kommt Tageslicht und ebenfalls Lärm vom gesamten Bad. Hier könnte man meines Erachtens noch das Licht und den Schall durch ausfüllen der Auslässe dämpfen.
Wenn man jedoch im rechten Teil der Grotte die Ohren unter Wasser haelt, wird man von sanfter Musik verwöhnt. Sehr angenehm!

Ausgang

Insgesamt blieben wir etwas mehr als 3h, d.h. wir mussten Nachzahlen. Durch Einwurf des ID „Schlüssels“ sollte das Exit Gate freigegeben werden, es wird keine Meldung über den Status angezeigt (zum Beispiel: Nachzahlen!). In dem Fall muss man selber wissen, dass man zuerst seinen ID-Schluessel dem/der Kassierer/in geben muss, um den fälligen Betrag zu zahlen. Entgegen den Preisaushängen mussten wir jedoch nur 0,70 EUR + 0,60 EUR zahlen, anstelle des doppelten Preises für 2×30 Minuten. Vielleicht habe ich mich auch einfach nur verlesen bei den Preisen.

Fazit

Das Bad ist klein und schnuckelig und zweckmässig gehalten. Die Gänge sind eng. Leider hat man fast nirgendwo eine Möglichkeit, seine Handtücher abzulegen. Insgesamt hatten wir jedoch unseren ungestörten Spass, Personal und Badegäste waren immer freundlich. Der Knaller ist wirklich die Solegrotte mit dem Lichtspiel und der Unterwasssermusik.

Über Michael

Verheiratet, 1 Kind. Aktueller Beruf: IT Consultant / Software Engineer
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