BMW 320i touring mit Steptronic

Ich hatte das Vergnügen, für 5 Tage einen BMW 320i von Sixt zu fahren. Der Wagen hat ein Automatikgetriebe, d.h. für mich als Schaltgetriebefahrer war eine kurze Eingewöhnungsphase nötig, denn mit jedem „Kupplungsversuch“ stand das Auto ruckartig. Zum Glück war das alles noch auf dem Parkplatz.

Hier der Fahr- und Nutzungsbericht:

Man kann die 6 Gang Automatik Steptronic normal und sportlich einstellen oder auch manuell schalten.
So richtig hat sich mir der Vorteil einer Automatik nicht wirklich erschlossen, einzig in zwei mal stockendem Verkehr war es angenehm, nicht Kuppeln zu müssen.
Der Motor hat mit normaler Automatikeinstellung sehr lange gebraucht, bis man mal auf 200 km/h angelangt ist, da zieht mein Audi mit Diesel doch deutlich besser, obwohl er eine vergleichbare Leistung aufweist. Dies sollte man also nur mit dem DS Gang machen. Der Verbrauch des Motors ist auch wesentlich höher als der für einen Diesel.

Die Lenkung reagiert für meinen Geschmack bei hohen Geschwindigkeiten zu stark.

Der BMW ist mit einem Schlüssel ausgestattet, den man neben dem Lenkrad in seine Mulde steckt, dann kann man mit dem Start/Stop Knopf den Motor starten. Wenn man den Schlüssel wieder aus seiner Mulde ziehen möchte, muss der Schalthebel auf P stellen. Vorher ist das nicht möglich. Das hat den Vorteil, dass man sich nicht Gedanken machen muss, ob man den Wagen richtig abgestellt hat oder ob er wegrollen kann.

Der Bordcomputer liess sich mit einem Drehknopf auf der Mittelkonsole bedienen, dabei kann man den Arm bequem auf der Armlehne ausruhen.
Beim Navigationssystem (Sonderausstattung Navigationssystem Professional) kann man die Kartenansicht Auswählen zwischen Spurassistent, Karte (Perspektivisch, Nordweisend oder in Fahrtrichtung). Während meiner Fahrt könnte ich nicht herausfinden, wie man eine Routenführung abbrechen kann, ohne ein neues Ziel einzugeben oder den Motor auszuschalten.
Die Stimme des Navigationssystems ist eine freundliche Frau, die ab und zu ein Wort vergisst, zum Beispiel die letzte Aufforderung abzubiegen klingt manchmal so: „Bitte rechts“ … Die Stimme klingt freundlicher als im Audi, hat aber hier und da Wortabstandsprobleme und eine Sprunghafte Intonation, man merkt also, dass hier etwas gespart wurde.
Beim Radio musste ich HR3 oder FFH zum Beispiel suchen, da nicht unbedingt -wie bei mir im Audi- der Sendername angezeigt wird, sondern ein Teil des gespielten Titels bzw. Interpreten – Gespeichert wird dann auch mit diesem Satzfetzen 🙁

Die Ledersportsitze waren mit Sitzheizung (die ich nicht benutzte, da zu hohe Aussentermperaturen) ausgestattet, höhenverstellbar (ich musste die niedrigste Einstellung benutzen), relativ bequem, wärmen aber auf langer Fahrt zu sehr.

Die Parkdistancecontrol war sehr praktisch und bei diesem Touring auch unausweichlich, denn ich war einmal zugeparkt worden und musste mit 3x vor und zurück mich aus der Klemme befreien.
Die Türgriffbeleuchtung (Sonderausstattung Lichtpaket) illuminiert Abends die Türgriffe aussen und auch den Einstiegsbereich vor den Türen. Dies stellte sich Abends als praktisch heraus und sieht auch gut aus, die Sucherei nach den Griffen hat damit ein Ende.

Die Sonderausstattung Regensensor und automatische Fahrlichtsteuerung fand ich richtig schlecht. Erstens wird der Tacho auch nicht bei eingeschalteter automatischer Fahrlichsteuerung bei Tage illuminiert, was ich wiederum gewöhnt bin. Zweitens merkt der Regensensor nicht wirklich, wann die Scheibe geputzt werden muss, was im Audi vollautomatisch geschieht. Man muss also ständig die Automatik justieren. Für mich ist das ein dickes minus für den BMW.

Die Sonderausstattung Geschwindigkeitsregelung liess sich anders als im Audi bedienen, allerdings erschliesst sich einem dies auch relativ schnell – abbrechen des Tempomats mit oben oder unten, Geschwindigkeit erhöhen: Hebel nach vorne drücken, verringern: nach hinten drücken, gespeicherte Geschwindigkeit auswählen: mit Druck auf den Extraknopf am Hebel des Tempomats. Vermisst habe ich nur die 10er Schrittfunktion von Audi, die bei länger gedrücktem erhöhen bzw. erniedrigen des Tempomathebels auf die nächsthöhere bzw. niedrigere 10km/h auf bzw. abrundet.

Alles in allem ein gutes Auto für etwa 45.000 EUR, der ein oder andere Punkt ist vielleicht Geschmacks oder Gewöhnungssache. Die Bedienung des Bordcomputers ist gut gelungen, die Ledersitze sind edel, negativ empfinde ich den Verbrauch und die Scheibenwischerregelung.

Über Michael

Verheiratet, 1 Kind. Aktueller Beruf: IT Consultant / Software Engineer
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